Die Bezeichnung „Geschlechterrolle“

Geschlechterrolle besteht aus zwei Teilen – Geschlecht und Rolle.

Geschlecht ist für mich ein unmögliches Wort im alltäglichen Umgang. Es wirkt wie ein medizinischer oder juristischer Donnerschlag. Auf jeden Fall finde ich es unpassend und irgendwie unangenehm – egal ob Männer oder Frauen gemeint sind.

Rolle ist noch schlimmer. Rolle ist für mich etwas Vorgegebenes, Künstliches, Unnatürliches. „Sie spielte ihre Rolle als Mutter sehr gut“, aber war sie denn wirklich mit dem Herzen dabei? „Die Rolle des Mannes in der Familie ist die des Ernährers“, und was ist, wenn er nicht will oder kann, und nicht das macht, was man(n) tut?

Ich denke, dass viele Schwierigkeiten in Ehe, Familie und Unternehmen nicht etwa mit einem sogenannten „falschen“ Rollenverständnis zu tun haben, sondern eher mit anerzogenen Glaubenssätzen, die seit langem in unserer Kultur absolut zuverlässig von den Eltern an die Kinder weitergegeben werden.

Was wäre es doch schön, wenn wir gar kein Rollenverständnis hätten – gleichgültig in welcher Beziehung. Dann ginge es nur noch um den Menschen. Wie befreit wir wären! Welche Wahlmöglichkeiten wir hätten! Wieviel reicher unser Leben wäre! Entlassen wir uns doch endlich selbst aus dem engen Korsett unserer Erziehung! „Freedom is Everything and Love is all the Rest!“ (Richard Bandler)

Aber wie könnte man denn dann jetzt den Unterschied zwischen Mann und Frau nennen? Vielleicht Sex für die biologische und Gender für die soziologische Bedeutung? Warum nicht? Klingt irgendwie schon netter! Finden Sie nicht auch?